Im Jahre 1902 hatte Hücheln etwa 300 Einwohner, die in ca. 60 Familien und wohl auch 60 Häuser lebten. Einige dieser einfachen alten "Hüsger" existieren heute noch oder sind zumindest einigen Hüchelnern noch bekannt. Wir wissen, dass es die männliche Jugend war, die zur Gründung eines Vereins drängte, um wohl auch einem dringenden Bedürfnis der Zusammengehörigkeit zu genügen. ,,Zur Förderung und Hebung der geselligen Freuden auf Grundlage von Ordnung und Anstand besteht in Hücheln eine geschlossene Gesellschaft, welche den Namen ´Freundschaft` trägt." Mit diesen Worten beginnt die am 20.Mai 1902 erstellte Satzung des damaligen Junggesellenvereins. Es waren 20 junge Männer aus Hücheln, die den Verein aus der Taufe hoben. Die Original-Satzung ist heute noch erhalten. Sie legte den damaligen Mitgliedern wesentlich strengere Pflichten auf als dies heute der Fall ist. Warum der junge Verein trotzdem zunächst angefeindet wurde, und man glaubte, dass sich da ein "Saufclub“ gebildet habe, wissen wir nicht. Sicher spielten neben Konkurrenzneid auch die damaligen Moralvorstellungen eine Rolle. Bald aber mussten die Skeptiker einsehen, dass die jungen Mitglieder es mit der Pflege und Aufrechterhaltung der alten dörflichen Traditionen ernst nahmen und Anerkennung verdienten. Junggesellenvereine waren zu dieser Zeit fast in jedem Ort vertreten. So kam es bald auch zu freundschaftlichen Beziehungen zu gleich gesinnten Vereinen der Nachbarorte. Auch wissen wir von stimmungsvollen Abenden, an denen sich die Jungend auf dem Dorfplatz an der "Adukt" zusammenfanden. Man sammelte Geld für ein Pittermännchen (Hüchelner Stecken-Alt), um es dann bei Gesang und Tanz mit den Dorfschönen zu trinken. Mit dem 1. Weltkrieg, den folgenschweren Nachkriegsjahren und schließlich der Zeit ab 1933 war der Verein stets schweren Bewährungsproben ausgesetzt. Oft begnügte man sich damals, wenigstens die alten Dorffeste einigermaßen aufrecht zu erhalten.
Das 25-jährige Jubiläum wurde im Jahre 1927 gefeiert. Leider gibt es keinen Bericht wie dieses Jubiläum gestaltet wurde. Ein Bild aus jenen Tagen zeigt 18 stolze junge Männer mit ihrer Fahne. Diese Fahne ging im 2. Weltkrieg verloren und wird wohl als Siegestrophäe eine amerikanische Blockhütte schmücken.
Der Ausbruch des 2. Weltkrieges ließ das Vereinsleben völlig ruhen. Nach und nach wurden auch die letzten Mitglieder zu den Waffen gerufen und leider war es für manchen ein Weg ohne Wiederkehr. Der Krieg fand schließlich 1945 ein Ende. Die jungen Männer kamen aus Krieg und Gefangenschaft in die Heimatorte zurück. Das Verlangen nach Freude und Frohsinn sowie die Not der Nachkriegszeit ließ viele Menschen näher zusammenrücken. So auch in Hücheln. Schon im Mai 1946 beschlossen 12 junge Männer als aktive Mitglieder die Wiederbelebung des Junggesellenvereins. Im Juni/ Juli folgten 14 inaktive Mitglieder und die Zahl der aktiven wuchs bis März 1947 auf 20 Mitglieder an. Eine neue Fahne musste angeschafft werden, was dann auch in kurzer Zeit gelang.
Zum 50-jährigen Jubiläum hatte der Verein 22 aktive und 22 inaktive Mitglieder. Das Vereinsleben blühte auf. Maifeste und die "Hüchelner-Kirmes" waren die Höhepunkte im Vereinsgeschehen. Zum 50-jährigen Vereinsjubiläum wurde ein großes Fest gefeiert, wovon heute leider nur noch wenige ältere Mitglieder erzählen können. 1958 bis 1960 galt es, ein großes Problem zu lösen. Die Aktiven waren auf 10 Mitglieder gesunken, wogegen die inaktiven auf 35 Mitglieder angewachsen waren. Aktive waren die Junggesellen, Inaktive nannte man die Verheirateten. Jedoch nur Aktive durften im Vorstand tätig sein. Viele Junggesellenvereine zerbrachen mangels geeigneter Führung. Jedoch nicht in Hücheln. Nach langen, heftigen Diskussionen wurde dann auf der Jahreshauptversammlung 1960 der Beschluss einer Namensänderung gefasst. Aus "Junggesellenverein" wurde "Geselligkeitsverein". Der Name "Freundschaft" blieb erhalten und hat bis heute Bestand. Ab sofort war auch den verheirateten Mitgliedern die Möglichkeit gegeben, im geschäftsführenden Vorstand tätig zu werden. 1965 war dann das Jahr gekommen, wo man im Karnevalsgeschehen der Stadt Frechen mitmischen wollte. Der Verein wurde Mitglied im Festausschuss Frechener Karneval. Es wurden Sitzungen abgehalten und Karnevalswagen gebaut. Orden wurden hergestellt und der Eintritt zur 1. Sitzung betrug 2,50 DM. Zunächst wurde die Karnevalssitzung im Saal vom Winandshof veranstaltet. Da der Saal sehr schnell ausverkauft war und wegen der großen Nachfrage sogar 2 Sitzungen durchgeführt wurden, entschied man sich 1978 in die Aula der Edith-Stein-Schule umzuziehen. Der Wunsch vieler Mitglieder, eine einheitliche zivile Bekleidung zu tragen, wurde zum 70jährigen Jubiläum, also 1972 verwirklicht. 1973 konnte der Verein mit Prinz Matthias I. (Matthias Steiger) einen Karnevalsprinzen aus seinen Reihen nach Frechen entsenden. Den ersten Halsorden gab es dann 1977. Einen weiteren Karnevalsprinzen konnten wir zum 75. Vereinsjubiläum mit Engelbert I. (Engelbert Kassel) in Frechen stellen. Das 75jährige Vereinsjubiläum wurde groß gefeiert: Herrenabend, Damenabend, Seniorennachmittag, Vereinsausflug, Festkommerz und Dorffest. Für alle und jeden, für groß und klein hatten sich die Mitglieder etwas ausgedacht. Der langjährige Traum von einer Standarte konnte 1987 verwirklicht werden. Ein weiteres Kapitel der Vereinsgeschichte begann am 19. Januar 1990. Es wurde der Senat gegründet, wobei sechs gestandene Männer zu Senatoren des Geselligkeitsvereins ernannt werden konnten. Die Zahl der Senatoren wächst stetig an, was wohl auch ein Zeichen der Beliebtheit des Vereins ist. Das 90-jährige Vereinsjubiläum wurde im Jahre 1992 sehr groß gefeiert. Es fand ein Festkommerz mit vielen Ehrengästen statt. An diesem Abend, sowie bei einem großen Dorffest, konnten wir unsere neue Vereinsuniform vorstellen. Dieses Dorffest im Herzen von Hücheln, An d'r Pump, ist eine feste Einrichtung geworden und wird nun jedes Jahr als Pumpenfest veranstaltet. Ein ganz großer Wunsch wurde auf dem Kommerz zum 95jährigen Vereinsjubiläum erfüllt. Eine neue Fahne, die von vielen Spenden der Mitglieder finanziert wurde, konnte durch unseren Vereinspräses Achim Knopp geweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Fahne von 1947 wird in einer Glasvitrine als Andenken aufbewahrt. 1999 wurde am Ortseingang von Hücheln "An der Kemp" ein Denkmal für unsere Hahnenkönige errichtet. Dieses wurde von unseren Mitgliedern und mit Unterstützung des damaligen Förderkreises "De Pump" erstellt. Nach langer Planung konnten unsere Archivare im Jahre 2000 das eigene, von vielen Mitgliedern und Spendern erbaute, Vereinsarchiv an der Krankenhausstraße beziehen. Obwohl ein reiner Männerverein, fanden im Jahr 2000 die ersten Damen den Weg zum Verein. So wurden erstmals Damen in unseren Senat aufgenommen. Der Gedanke ein Kinder- und Jugendtanzcorps zu gründen, wurde 2001 gefasst und 2002 in die Tat umgesetzt. Diese Mädchen und Jungen mit ihren Tänzen und Darbietungen bereichern den Verein, sowie den Frechener Karneval, worauf wir besonders Stolz sind. Es kam das Jahr 2002. Der Verein feierte seinen 100. Geburtstag. Alle Veranstaltungen in jenem Jahr standen im Zeichen des Jubiläums. Mit Prinz Heinrich II. (Heinrich Cremer) konnte der Verein im Jubiläumsjahr einen weiteren Karnevalsprinzen nach Frechen entsenden. Um auch weiterhin die Zukunft und den Bestand des Vereins zu festigen und zu sichern, wurde angestrebt, die Gemeinnützigkeit zu erlangen. 2004 war es dann so weit, die Gemeinnützigkeit wurde erteilt. Die Satzung musste geringfügig geändert werden. Doch der Name "Geselligkeitsverein" passte nicht in dieses Konzept, der Name wurde wiederum geändert. Es wurde aus Geselligkeitsverein, Gemeinnütziger Verein. Im gleichen Jahr bewarb sich ein Junge vom Tanzcorps, Kinderprinz von Frechen zu werden. So regierte in der Session 2004/05 Kinderprinz Pierre I. (Pierre Thelen-Faßbender) die kleinen Narren von Frechen. Zur Kirmes 2005 bekam das Tanzcorps eine eigene Standarte. Fortan konnte das Corps mit ihrer Standarte durch die Säle ziehen. Rosenmontag 2012 war unser Vereinslokal der Winandshof letztmalig geöffnet. Im März 2012 wurde das Jubiläum aus Anlass unseres 110jährigen Bestehens in der Aula der Edith-Stein-Schule gefeiert. Zahlreiche Vereine, Freunde, Gönner und Mitglieder sind unserer Einladung gefolgt und konnten zu diesem Fest begrüßt werden. Mit einer kleinen, interessanten Ausstellung, einem kurzweiligen Festprogramm mit einem Vortrag über die Geschichte des Vereins konnten wir unseren Gästen imponieren und begeistern. Das erst 2000 erbaute Vereinsarchiv war inzwischen zu klein geworden. Es sollte nun angebaut und vergrößert werden. Von der Stadt konnte das erforderliche Grundstück für die nächsten 20 Jahre gepachtet werden. Da der finanzielle Aufwand durch den Verein nicht erbracht werden konnte, wurde versucht das Material über Sponsoren zu bekommen. So wurden z.B. die Dachbalken, der inzwischen abgerissenen Gaststätte Winandshof, als Dachstuhl verwendet. Viele Sponsoren konnten für unser Vorhaben gewonnen werden. Für die Eigenleistung waren alle Mitglieder gefragt und zuständig. Das Fundament mit Bodenplatte wurde am 30.11.2012 gegossen. Am 21.06.2014 war es dann so weit. Die Erweiterung unseres Vereinsarchivs mit einem kleinen Heimatmuseum war fertig und wurde eingeweiht. Gemeinsam mit der KG Rot-Weiß Habbelrath wurde im November 2013 ein Tanzcorps-Treffen unter dem Motto " Der Rhein-Erft-Kreis tanzt" ins Leben gerufen.Die Resonanz war sehr positiv, was eine Wiederholung der Veranstaltung forderte. Zur Session 2014/2015 hatte sich wiederum ein Junge aus Hücheln als Frechener Kinderprinz beworben. So regierte Marcel I. (Marcel Merkens) die kleinen Narren von Frechen. Nach dem 2. Tanzcorps-Treff im November 2014 wurde die Idee geboren eine Herrensitzung zu veranstalten. Diese Idee wurde rasch in die Tat umgesetzt. Im November 2015 gab es gemeinsam mit der KG Habbelrath und der KG Frechener Negerköpp die 1. Herrensitzung. Die Frechener Herrenwelt war begeistert. Leider hatte die Herrensitzung dann doch nicht den erhofften Zuspruch der Frechener Männerwelt und musste nach nur 3 Veranstaltungen aufgegeben werden. In der Session 2017/2018 wurde ein Mädchen aus unserem Tanzcorps Kinderprinzessin von Frechen. Celina I. (Celina Schüller) zog mit Gefolge durch die Frechener Säle und begeisterte nicht nur die kleinen Narren von Frechen. Am 20.01.2018 war es dann mit der 40. Kostümsitzung in der Aula auch die letzte Sitzung. Obwohl immer ein gutes Programm mit besonderen Glanzpunkten, die nicht jeder hat, schien dieses Konzept nicht mehr in die Zeit zu passen um das Interesse der Besucher zu wecken. Ein anderes Konzept um den Sitzungskarneval zu ersetzen musste her. So gab es ab 2019 den „Jeck em Veedel“. Eine Karnevalsparty für Jung und Alt mit großem Zuspruch und Erfolg. Im März 2020 wurde durch die WHO das COVID-19-Geschehen zur Pandemie erklärt. Ein Vereinsleben war fast unmöglich. Nur unter strengen Sicherheitsauflagen konnte 2020 und 2021 eine „Notkirmes“ ohne Festmesse, ohne Festzug, ohne Hahnenköppen im kleinen Kreis gefeiert werden. Alle anderen Feste mussten abgesagt werden. So wurde auch im März 2021 die jeweils 2 jährige Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstands um ein Jahr verschoben werden. Nun finden die Neuwahlen alle 2 Jahre in den geraden Jahreszahlen statt. Ab dem Tanz in den Mai 2022 war erst wieder ein gewohntes Vereinsleben möglich. Der Hunger nach feiern und geselligem Zusammensein war groß. Die Menschen besuchten in großer Anzahl die ersten Veranstaltungen nach der Pandemie. Doch die Pandemie hatte auch einige Spuren hinterlassen. Ein großes Festzelt zur Kirmes war mangels Zeltverleiher nicht mehr zu einem akzeptablen Preis zu bekommen. Es wurde ein etwas kleineres Festzelt gemietet und zugleich wurde die Kirmes von 4 auf 3 Tage gekürzt, sowie das Programm dementsprechend angepasst. Dies konnte dem Zuspruch und der Stimmung zur Kirmes jedoch nichts anhaben. Es wurde gefeiert wie all die Jahre zuvor. In der Session 2023/24 war es dann wiederum ein Mädchen aus den Reihen des Tanzcorps, welches als Kinderprinzessin von Frechen mit Ihrem Gefolge durch die Säle und Straßen zog. Mit Ihrer Ausstrahlung und Souveränität begeisterte Lilly I. (Lilly Etzbach) alle Kleinen und Großen Karnevalisten. Durch die Gründung des Senats im Jahr 1990, sowie die Gründung des Tanzcorps von 2002 wurde der Verein in seinen Aktivitäten gestärkt und bereichert. Aktiv und jung, so präsentiert sich heute der GV "Freundschaft" Hücheln. Maifest, Pumpenfest, Familientag, Kirmes, Tanzcorps-Treff, Sessionseröffnung, Weihnachtsfeier, Karnevalsparty, Teilnahme am Karnevalszug und "No dem Zoch Party", all diese Veranstaltungen werden in einem Vereinsjahr durchgeführt. Der jetzige Gemeinnützige Verein "Freundschaft" Hücheln e.V. 1902, kann mit Stolz auf weit über 120 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. Dieser Blick zurück verpflichtet uns heute, das Werk unserer Väter fortzuführen und immer wieder alte Traditionen mit neuzeitlichen Gedanken zu verbinden. So möge diese Geschichte eine unendliche Geschichte werden. Euer G.V. "Freundschaft" Hücheln e.V. 1902 Wolfgang Schmiedchen
WILLKOMMEN
Gottfried Püllen - Johann Klütsch - Josef Schumacher - Gerhard Stahl - Josef Winand sen. - Reiner Schumacher - Christian Printz - Clemens Winand sen. - Jakob Hartmann - Paul Rösner - Theodor Statz Hubert Tutlies - Andreas Bergerhausen - Heinrich Sester - Heinrich Fiedler - Johann Nett - Otto Langner - Engelbert Freidel - Toni Kleinmann - Gottfried Leroi - Peter Wieland - Johannes Meul - Jakob Wirtz Alfred Lerbs - Walter Schmiedchen - Erwin Zieboll - Dieter Wiegand - Peter Wallraf - Hanno Knierim - Hubert Wichterich - Heinz Borowski - Johann Voolstra - Johann Steiger - Jonny Bruns - Kurt Klemann Heinz Esser - Conny Haan - Bernhard Pütz - Wolfgang Slytermann - Hans Wallrath - Fritz Fuß - Matthias Steiger - Franz Moritz - Josef Schaaf - Günther Fillinger - Winfried Wallraf - Johann Berger Josef Hommer - Alfons Nett - Willi Küpper - Dieter Hoffmann - Hermann Weber - Bernd Langner - Peter Breuer - Matthias Weil - Karl-Heinz Herzog - Franz Rupp - Kurt Siem - Dirk Jantzen - Willi Fassbender Martin Palussek - Clemens Winand - Josef Wallrath - Fritz Fassbender - Herbert Zimmer - Norbert Herzog
Adam Reuter - Heinz Weber - Engelbert Metzmacher - Josef Stupp - Achim Knopp - Jochen Naumann - Matthias Klinkhammer - Paul-Werner Küpper
ADRESSE
KONTAKT
Marcel Winand
Im Kirschgarten 2 50226 Frechen T: 0160 / 56 87 904
Markus Faßbender
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BUCH-Version
ZEITREISE
Im Jahre 1902 hatte Hücheln etwa 300 Einwohner, die in ca. 60 Familien und wohl auch 60 Häuser lebten. Einige dieser einfachen alten "Hüsger" existieren heute noch oder sind zumindest einigen Hüchelnern noch bekannt. Wir wissen, dass es die männliche Jugend war, die zur Gründung eines Vereins drängte, um wohl auch einem dringenden Bedürfnis der Zusammengehörigkeit zu genügen. ,,Zur Förderung und Hebung der geselligen Freuden auf Grundlage von Ordnung und Anstand besteht in Hücheln eine geschlossene Gesellschaft, welche den Namen ´Freundschaft` trägt." Mit diesen Worten beginnt die am 20.Mai 1902 erstellte Satzung des damaligen Junggesellenvereins. Es waren 20 junge Männer aus Hücheln, die den Verein aus der Taufe hoben. Die Original-Satzung ist heute noch erhalten. Sie legte den damaligen Mitgliedern wesentlich strengere Pflichten auf als dies heute der Fall ist. Warum der junge Verein trotzdem zunächst angefeindet wurde, und man glaubte, dass sich da ein "Saufclub“ gebildet habe, wissen wir nicht. Sicher spielten neben Konkurrenzneid auch die damaligen Moralvorstellungen eine Rolle. Bald aber mussten die Skeptiker einsehen, dass die jungen Mitglieder es mit der Pflege und Aufrechterhaltung der alten dörflichen Traditionen ernst nahmen und Anerkennung verdienten. Junggesellenvereine waren zu dieser Zeit fast in jedem Ort vertreten. So kam es bald auch zu freundschaftlichen Beziehungen zu gleich gesinnten Vereinen der Nachbarorte. Auch wissen wir von stimmungsvollen Abenden, an denen sich die Jungend auf dem Dorfplatz an der "Adukt" zusammenfanden. Man sammelte Geld für ein Pittermännchen (Hüchelner Stecken-Alt), um es dann bei Gesang und Tanz mit den Dorfschönen zu trinken. Mit dem 1. Weltkrieg, den folgenschweren Nachkriegsjahren und schließlich der Zeit ab 1933 war der Verein stets schweren Bewährungsproben ausgesetzt. Oft begnügte man sich damals, wenigstens die alten Dorffeste einigermaßen aufrecht zu erhalten.
weit über 120 Jahre Vereinsgeschichte G.V. "Freundschaft" Hücheln 1902 e.V.
Das 25-jährige Jubiläum wurde im Jahre 1927 gefeiert. Leider gibt es keinen Bericht wie dieses Jubiläum gestaltet wurde. Ein Bild aus jenen Tagen zeigt 18 stolze junge Männer mit ihrer Fahne. Diese Fahne ging im 2. Weltkrieg verloren und wird wohl als Siegestrophäe eine amerikanische Blockhütte schmücken.
Der Ausbruch des 2. Weltkrieges ließ das Vereinsleben völlig ruhen. Nach und nach wurden auch die letzten Mitglieder zu den Waffen gerufen und leider war es für manchen ein Weg ohne Wiederkehr. Der Krieg fand schließlich 1945 ein Ende. Die jungen Männer kamen aus Krieg und Gefangenschaft in die Heimatorte zurück. Das Verlangen nach Freude und Frohsinn sowie die Not der Nachkriegszeit ließ viele Menschen näher zusammenrücken. So auch in Hücheln. Schon im Mai 1946 beschlossen 12 junge Männer als aktive Mitglieder die Wiederbelebung des Junggesellenvereins. Im Juni/ Juli folgten 14 inaktive Mitglieder und die Zahl der aktiven wuchs bis März 1947 auf 20 Mitglieder an. Eine neue Fahne musste angeschafft werden, was dann auch in kurzer Zeit gelang.
Zum 50-jährigen Jubiläum hatte der Verein 22 aktive und 22 inaktive Mitglieder. Das Vereinsleben blühte auf. Maifeste und die "Hüchelner-Kirmes" waren die Höhepunkte im Vereinsgeschehen. Zum 50-jährigen Vereinsjubiläum wurde ein großes Fest gefeiert, wovon heute leider nur noch wenige ältere Mitglieder erzählen können. 1958 bis 1960 galt es, ein großes Problem zu lösen. Die Aktiven waren auf 10 Mitglieder gesunken, wogegen die inaktiven auf 35 Mitglieder angewachsen waren. Aktive waren die Junggesellen, Inaktive nannte man die Verheirateten. Jedoch nur Aktive durften im Vorstand tätig sein. Viele Junggesellenvereine zerbrachen mangels geeigneter Führung. Jedoch nicht in Hücheln. Nach langen, heftigen Diskussionen wurde dann auf der Jahreshauptversammlung 1960 der Beschluss einer Namensänderung gefasst. Aus "Junggesellenverein" wurde "Geselligkeitsverein". Der Name "Freundschaft" blieb erhalten und hat bis heute Bestand. Ab sofort war auch den verheirateten Mitgliedern die Möglichkeit gegeben, im geschäftsführenden Vorstand tätig zu werden. 1965 war dann das Jahr gekommen, wo man im Karnevalsgeschehen der Stadt Frechen mitmischen wollte. Der Verein wurde Mitglied im Festausschuss Frechener Karneval. Es wurden Sitzungen abgehalten und Karnevalswagen gebaut. Orden wurden hergestellt und der Eintritt zur 1. Sitzung betrug 2,50 DM. Zunächst wurde die Karnevalssitzung im Saal vom Winandshof veranstaltet. Da der Saal sehr schnell ausverkauft war und wegen der großen Nachfrage sogar 2 Sitzungen durchgeführt wurden, entschied man sich 1978 in die Aula der Edith-Stein-Schule umzuziehen. Der Wunsch vieler Mitglieder, eine einheitliche zivile Bekleidung zu tragen, wurde zum 70jährigen Jubiläum, also 1972 verwirklicht. 1973 konnte der Verein mit Prinz Matthias I. (Matthias Steiger) einen Karnevalsprinzen aus seinen Reihen nach Frechen entsenden. Den ersten Halsorden gab es dann 1977. Einen weiteren Karnevalsprinzen konnten wir zum 75. Vereinsjubiläum mit Engelbert I. (Engelbert Kassel) in Frechen stellen. Das 75jährige Vereinsjubiläum wurde groß gefeiert: Herrenabend, Damenabend, Seniorennachmittag, Vereinsausflug, Festkommerz und Dorffest. Für alle und jeden, für groß und klein hatten sich die Mitglieder etwas ausgedacht. Der langjährige Traum von einer Standarte konnte 1987 verwirklicht werden. Ein weiteres Kapitel der Vereinsgeschichte begann am 19. Januar 1990. Es wurde der Senat gegründet, wobei sechs gestandene Männer zu Senatoren des Geselligkeitsvereins ernannt werden konnten. Die Zahl der Senatoren wächst stetig an, was wohl auch ein Zeichen der Beliebtheit des Vereins ist. Das 90-jährige Vereinsjubiläum wurde im Jahre 1992 sehr groß gefeiert. Es fand ein Festkommerz mit vielen Ehrengästen statt. An diesem Abend, sowie bei einem großen Dorffest, konnten wir unsere neue Vereinsuniform vorstellen. Dieses Dorffest im Herzen von Hücheln, An d'r Pump, ist eine feste Einrichtung geworden und wird nun jedes Jahr als Pumpenfest veranstaltet. Ein ganz großer Wunsch wurde auf dem Kommerz zum 95jährigen Vereinsjubiläum erfüllt. Eine neue Fahne, die von vielen Spenden der Mitglieder finanziert wurde, konnte durch unseren Vereinspräses Achim Knopp geweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Fahne von 1947 wird in einer Glasvitrine als Andenken aufbewahrt. 1999 wurde am Ortseingang von Hücheln "An der Kemp" ein Denkmal für unsere Hahnenkönige errichtet. Dieses wurde von unseren Mitgliedern und mit Unterstützung des damaligen Förderkreises "De Pump" erstellt. Nach langer Planung konnten unsere Archivare im Jahre 2000 das eigene, von vielen Mitgliedern und Spendern erbaute, Vereinsarchiv an der Krankenhausstraße beziehen. Obwohl ein reiner Männerverein, fanden im Jahr 2000 die ersten Damen den Weg zum Verein. So wurden erstmals Damen in unseren Senat aufgenommen. Der Gedanke ein Kinder- und Jugendtanzcorps zu gründen, wurde 2001 gefasst und 2002 in die Tat umgesetzt. Diese Mädchen und Jungen mit ihren Tänzen und Darbietungen bereichern den Verein, sowie den Frechener Karneval, worauf wir besonders Stolz sind. Es kam das Jahr 2002. Der Verein feierte seinen 100. Geburtstag. Alle Veranstaltungen in jenem Jahr standen im Zeichen des Jubiläums. Mit Prinz Heinrich II. (Heinrich Cremer) konnte der Verein im Jubiläumsjahr einen weiteren Karnevalsprinzen nach Frechen entsenden. Um auch weiterhin die Zukunft und den Bestand des Vereins zu festigen und zu sichern, wurde angestrebt, die Gemeinnützigkeit zu erlangen. 2004 war es dann so weit, die Gemeinnützigkeit wurde erteilt. Die Satzung musste geringfügig geändert werden. Doch der Name "Geselligkeitsverein" passte nicht in dieses Konzept, der Name wurde wiederum geändert. Es wurde aus Geselligkeitsverein, Gemeinnütziger Verein. Im gleichen Jahr bewarb sich ein Junge vom Tanzcorps, Kinderprinz von Frechen zu werden. So regierte in der Session 2004/05 Kinderprinz Pierre I. (Pierre Thelen-Faßbender) die kleinen Narren von Frechen. Zur Kirmes 2005 bekam das Tanzcorps eine eigene Standarte. Fortan konnte das Corps mit ihrer Standarte durch die Säle ziehen. Rosenmontag 2012 war unser Vereinslokal der Winandshof letztmalig geöffnet. Im März 2012 wurde das Jubiläum aus Anlass unseres 110jährigen Bestehens in der Aula der Edith-Stein-Schule gefeiert. Zahlreiche Vereine, Freunde, Gönner und Mitglieder sind unserer Einladung gefolgt und konnten zu diesem Fest begrüßt werden. Mit einer kleinen, interessanten Ausstellung, einem kurzweiligen Festprogramm mit einem Vortrag über die Geschichte des Vereins konnten wir unseren Gästen imponieren und begeistern. Das erst 2000 erbaute Vereinsarchiv war inzwischen zu klein geworden. Es sollte nun angebaut und vergrößert werden. Von der Stadt konnte das erforderliche Grundstück für die nächsten 20 Jahre gepachtet werden. Da der finanzielle Aufwand durch den Verein nicht erbracht werden konnte, wurde versucht das Material über Sponsoren zu bekommen. So wurden z.B. die Dachbalken, der inzwischen abgerissenen Gaststätte Winandshof, als Dachstuhl verwendet. Viele Sponsoren konnten für unser Vorhaben gewonnen werden. Für die Eigenleistung waren alle Mitglieder gefragt und zuständig. Das Fundament mit Bodenplatte wurde am 30.11.2012 gegossen. Am 21.06.2014 war es dann so weit. Die Erweiterung unseres Vereinsarchivs mit einem kleinen Heimatmuseum war fertig und wurde eingeweiht. Gemeinsam mit der KG Rot-Weiß Habbelrath wurde im November 2013 ein Tanzcorps- Treffen unter dem Motto " Der Rhein-Erft-Kreis tanzt" ins Leben gerufen.Die Resonanz war sehr positiv, was eine Wiederholung der Veranstaltung forderte. Zur Session 2014/2015 hatte sich wiederum ein Junge aus Hücheln als Frechener Kinderprinz beworben. So regierte Marcel I. (Marcel Merkens) die kleinen Narren von Frechen. Nach dem 2. Tanzcorps-Treff im November 2014 wurde die Idee geboren eine Herrensitzung zu veranstalten. Diese Idee wurde rasch in die Tat umgesetzt. Im November 2015 gab es gemeinsam mit der KG Habbelrath und der KG Frechener Negerköpp die 1. Herrensitzung. Die Frechener Herrenwelt war begeistert. Leider hatte die Herrensitzung dann doch nicht den erhofften Zuspruch der Frechener Männerwelt und musste nach nur 3 Veranstaltungen aufgegeben werden. In der Session 2017/2018 wurde ein Mädchen aus unserem Tanzcorps Kinderprinzessin von Frechen. Celina I. (Celina Schüller) zog mit Gefolge durch die Frechener Säle und begeisterte nicht nur die kleinen Narren von Frechen. Am 20.01.2018 war es dann mit der 40. Kostümsitzung in der Aula auch die letzte Sitzung. Obwohl immer ein gutes Programm mit besonderen Glanzpunkten, die nicht jeder hat, schien dieses Konzept nicht mehr in die Zeit zu passen um das Interesse der Besucher zu wecken. Ein anderes Konzept um den Sitzungskarneval zu ersetzen musste her. So gab es ab 2019 den „Jeck em Veedel“. Eine Karnevalsparty für Jung und Alt mit großem Zuspruch und Erfolg. Im März 2020 wurde durch die WHO das COVID-19-Geschehen zur Pandemie erklärt. Ein Vereinsleben war fast unmöglich. Nur unter strengen Sicherheitsauflagen konnte 2020 und 2021 eine „Notkirmes“ ohne Festmesse, ohne Festzug, ohne Hahnenköppen im kleinen Kreis gefeiert werden. Alle anderen Feste mussten abgesagt werden. So wurde auch im März 2021 die jeweils 2 jährige Jahreshauptversammlung mit Neuwahl des Vorstands um ein Jahr verschoben werden. Nun finden die Neuwahlen alle 2 Jahre in den geraden Jahreszahlen statt. Ab dem Tanz in den Mai 2022 war erst wieder ein gewohntes Vereinsleben möglich. Der Hunger nach feiern und geselligem Zusammensein war groß. Die Menschen besuchten in großer Anzahl die ersten Veranstaltungen nach der Pandemie. Doch die Pandemie hatte auch einige Spuren hinterlassen. Ein großes Festzelt zur Kirmes war mangels Zeltverleiher nicht mehr zu einem akzeptablen Preis zu bekommen. Es wurde ein etwas kleineres Festzelt gemietet und zugleich wurde die Kirmes von 4 auf 3 Tage gekürzt, sowie das Programm dementsprechend angepasst. Dies konnte dem Zuspruch und der Stimmung zur Kirmes jedoch nichts anhaben. Es wurde gefeiert wie all die Jahre zuvor. In der Session 2023/24 war es dann wiederum ein Mädchen aus den Reihen des Tanzcorps, welches als Kinderprinzessin von Frechen mit Ihrem Gefolge durch die Säle und Straßen zog. Mit Ihrer Ausstrahlung und Souveränität begeisterte Lilly I. (Lilly Etzbach) alle Kleinen und Großen Karnevalisten. Durch die Gründung des Senats im Jahr 1990, sowie die Gründung des Tanzcorps von 2002 wurde der Verein in seinen Aktivitäten gestärkt und bereichert. Aktiv und jung, so präsentiert sich heute der GV "Freundschaft" Hücheln. Maifest, Pumpenfest, Familientag, Kirmes, Tanzcorps-Treff, Sessionseröffnung, Weihnachtsfeier, Karnevalsparty, Teilnahme am Karnevalszug und "No dem Zoch Party", all diese Veranstaltungen werden in einem Vereinsjahr durchgeführt. Der jetzige Gemeinnützige Verein "Freundschaft" Hücheln e.V. 1902, kann mit Stolz auf weit über 120 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken. Dieser Blick zurück verpflichtet uns heute, das Werk unserer Väter fortzuführen und immer wieder alte Traditionen mit neuzeitlichen Gedanken zu verbinden. So möge diese Geschichte eine unendliche Geschichte werden. Euer G.V. "Freundschaft" Hücheln e.V. 1902 Wolfgang Schmiedchen
IN MEMORIAN
Den verstorbenen Mitgliedern und Senatoren des G.V. “ Freundschaft” Hücheln e.V. 1902 ein Ehrenvolles Gedenken
Gottfried Püllen - Johann Klütsch - Josef Schumacher - Gerhard Stahl - Josef Winand sen. - Reiner Schumacher - Christian Printz - Clemens Winand sen. - Jakob Hartmann - Paul Rösner - Theodor Statz - Hubert Tutlies Andreas Bergerhausen - Heinrich Sester - Heinrich Fiedler - Johann Nett Otto Langner - Engelbert Freidel - Toni Kleinmann Gottfried Leroi - Peter Wieland - Johannes Meul - Jakob Wirtz - Alfred Lerbs Walter Schmiedchen - Erwin Zieboll - Dieter Wiegand - Peter Wallraf Hanno Knierim - Hubert Wichterich - Heinz Borowski - Johann Voolstra Johann Steiger - Jonny Bruns - Kurt Klemann - Heinz Esser - Conny Haan Bernhard Pütz - Wolfgang Slytermann - Hans Wallrath - Fritz Fuß Matthias Steiger - Franz Moritz - Josef Schaaf - Günther Fillinger Winfried Wallraf - Johann Berger - Josef Hommer - Alfons Nett - Willi Küpper Dieter Hoffmann - Hermann Weber - Bernd Langner - Peter Breuer Matthias Weil - Karl-Heinz Herzog - Franz Rupp - Kurt Siem - Dirk Jantzen Willi Fassbender - Martin Palussek - Clemens Winand - Josef Wallrath Fritz Fassbender - Herbert Zimmer - Norbert Herzog
MITGLIEDER
SENATOREN
Adam Reuter - Heinz Weber - Engelbert Metzmacher - Josef Stupp Achim Knopp - Jochen Naumann - Matthias Klinkhammer Paul-Werner Küpper
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Marcel Winand
Im Kirschgarten 2 50226 Frechen T: 0160 / 56 87 904
Markus Faßbender